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Kritik NRZ – Dinslaken 23.10.2006
Achterbahnfahrt der Gefühle
DIE LIEBE. Es war ein Abend der leisen Töne. Trio
Seelenerzaehler begeisterte mit Melancholie.
Irina Kruszinski
Dinslaken. Martin Schwerin, genannt Ossi, lebt in Köln und ist 36 Jahre jung. Und endlich ist der große Tag gekommen. Die Kirche ist gefüllt mit Freunden und Verwandten. Ihre Blicke haften an Martin und Carola, dann kommt die alles entscheidende Frage. Martin schweigt, dann folgt ein zögerliches „Mhm“, „Ich brauche noch zwei Stunden“ sagt Martin. Verwirrung. Sicher nicht das was Carola von Martin hören wollte.
Die Liebe kommt, die Liebe geht. Und manchmal kommt ein „Saitensprung“ dazwischen. „Gänsehautstimmung“, die das Trio „Seelenerzähler“ mit Helge Weber ( Klavier), Udo Lühr ( Text und Gesang) und Sebastian Ruin ( Cello) mit seinen melancholischen Klangszenerien am Samstag Abend im Dachstudio auslöste. In einer melodiösen Geschichte nahmen die Musiker ihr Publikum mit auf eine Zeitreise. Mal schwermütig, ab und zu auch zum weinen.
Doch letztlich auch zum Lachen.
Sehnsüchtige Töne
„ du bist alles was ich brauche“, Martin ist überzeugt davon. Carola ist die Frau seines Lebens. In seinem Herzen pocht die Liebe seines Lebens, doch hinzu drängt sich die Angst vor dem Verlust. Sebastian Ruin streicht den Bogen über die Saiten des Cellos. Dumpfe, dunkle Töne hallen aus dem Klangkörper. Die leisen hellen Töne des Klaviers blitzen wie Sonnenstrahlen auf. Gefühlschaos spricht aus den Melodien und Texten. Es kommt zum Streit. Carola verkriecht sich in Ihr Seelenleben, lässt niemanden an sich ran und ist traurig wenn Martin lacht.
Dann sagt sie“ wir haben nicht zusammengepasst“. Es ist Schluss.
Sehnsuchtstöne bestimmen die Melodien. Udo Lühr legt die Hände um das Mikrofon und trägt Gefühle in das Publikum. Es folgt eine Zeit der stillen melancholischen Töne. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle zwischen tiefer Traurigkeit, Träumereien und Nachdenklichkeit. Sein bester Freund versucht Martin aufzuheitern.
Zwischenepisode: Plötzlich steht das Gefühl der Lust auf fremde Haut im Raum. Martins bester Freund ist eigentlich in einer festen Beziehung, doch dann schaut er sie zu lange an. Und da ist es: das Gefühl sie berühren zu wollen. Vorwürfe plagen ihn in einer Nacht mit der Schönheit. Doch es war das, was er wollte. Jetzt sitzt er wieder vor seiner Haustür. Er hat den Schlüssel vergessen.
Wieder werden die Klänge sanfter, nachdenklicher. Martin will Carola zurück. Das weiß er jetzt. Der beste Freund mag Carola nicht und versucht Martin im Mallorcaurlaub die anderen Seiten des Lebens schmackhaft zu machen. Parties, Alkohol, Kopf abschalten, Sex ohne Liebe. Doch Martin will das nicht. Er will Carola. In einer Email gesteht er Carola seine Gefühle, die die schmeichelhaften Worte gleich als Heiratsantrag sieht. Und wieder ist das Publikum in der Kirche. Ob Martin Carola heiratet?
Solinger Tageblatt (23.12.2004)
Wenn Papas neue Freundin Frank heißt.
Zwischenmenschliches ist Sache der "Seelenerzähler".
Die Musiker um Udo Lühr begeisterten in der Schalterhalle.
Leichlingen (gl) "Du sprichst mir damit aus der Seele" - Dieses
geflügelte Wort schien zahlreichen Gästen in der ausverkauften
Leichlinger Schalterhalle durch den Kopf zu gehen.
Das Trio "Seelenerzähler" stellte nicht nur sein neues Programm
vor sondern spielte auch ältere Stücke. Routiniert wussten Helge
Weber (Klavier), Sebastian Ruin (Cello) und der charismatische Frontmann
Udo Lühr (Gesang) ihr Publikum in den Bann zu ziehen. Anspruchsvolle
Musik, sehr emotional und leidenschaftlich vorgetragene Geschichten aus
dem Leben, die irgendwie jeder nachvollziehen konnte.
Ob nun Trennungsschmerz, Alter, Partnerschaft und immer wieder die Liebe:
Mit spitzfindigen Anekdoten zwischen den einzelnen Songs sorgten die Musiker
bei ihrem Heimspiel in der Blütenstadt auch für eine nachdenkliche
Stimmung. Denn längst nicht immer ging es lustig zu. Teilweise melancholisch
und getragen hatte nicht jedes Stück ein Happyend.
Passend zum Abend begannen die "Seelenerzähler" ihren Auftritt
mit "Alles ist neu, lasst uns Neuland entdecken".
In etwas abgespeckter Version wurden im ersten, ziemlich ernsten, Block
altbekannte Lieder der Leichlinger vorgetragen. Für Begeisterung sorgten
dabei vor allem "Papas neue Freundin" (die Frank heißt)
und "Komm, lass ma danze", die in recht flotter Spielweise dargeboten
wurden. Dass Udo Lühr sein Publikum immer wieder in die Vorstellung
mit einbezog gab dem Konzert seine ganz besondere Note.
Im zweiten Teil des Programms zeigte sich das Trio schwungvoll, sorgte musikalisch
für mehr Lebensfreude und Heiterkeit. Die Besucher der komplett ausverkauften
drei Weihnachtskonzerte dürften sich über die Vorstellung einiger
Stücke des neuen Programms besonders gefreut haben, denn die eigentliche
Premiere ist erst für den Mai kommenden Jahres geplant.
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Solinger Tageblatt (05.12.2003)
Mitten ins Herz getroffen
„Seelenerzähler“: Liederabend in der alten Schalterhalle.
Leichlingen. Etwas unsicher sitzt er da, wehrt sich gegen den Scheinwerfer,
fängt einfach an, singt. Links tupft das Piano die Moll-Akkorde in
die Strophen und rechts seufzen die Saiten des Cellos. Der Leichlinger Udo
Lühr will nicht nur unterhalten, er will nachdenklich machen.
Und zusammen mit dem ebenfalls aus der Blütenstadt stammenden Helge
Weber am Klavier und dem Kölner Sebastian Ruin am Cello gelang ihnen
das als die „Seelenerzaehler“ vortrefflich. Beide Abende waren
restlos ausverkauft. Wohl auch, weil es das Zwischenmenschliche ist, um
das sich in den Texten alles dreht. Im Mittelpunkt Stücke über
Liebe, Glück und Leid.
20 Lieder werden locker verwoben durch die Geschichte eines Mannes, der
all dies erlebt. Gedanken an die erste Liebe, noch ein Kind, zur Melodie
von Bin Crosbys „White Christmas“ bringen das Publikum in die
rechte Stimmung.Im wunderschönen „Ich liebe dich „ ist
die Ahnung an den Schmerz schon angelegt.
Und den breitet Lühr in vielen seiner Lieder aus. „Gestrandet“
ist die Frau, allein mit Kind. Aber auch der Duft eines Menschen beim Kennen
lernen, der mögliche Neubeginn, macht auch Hoffnung.
Die Texte zur Musik von Helge Weber stammen ausnahmslos von Udo Lühr.
Mit „Die Andere“ und „Der Typ von nebenan“ haben
die „Seelenerzähler“ lediglich zwei Lieder ihres seelenverwandten
Stephan Sulke im Programm. Unterhaltung? Ja. Kabarett? Nein, eher ein Chansonabend-
ein schöner Abend. Oder um es mit Lühr zu sagen: „ Die Liebe
geht, die Liebe kommt- frohes Fest.“
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Rheinische Post (05.12.2003)
Große Gefühle im Bahnhof
Leichlingen. Die Gäste sitzen an Holztischen, die mit Teelichtern und
Weihnachtsdekoration geschmückt sind. Die haben es sich gemütlich
gemacht, vor dem meisten steht ein Bierchen. Plötzlich rauscht neben
dem Raum ein Zug vorbei, die Türe klappert von dem Luftzug. Ort des
Geschehens ist die alte Schalterhalle am Leichlinger Bahnhof. Grund der
Zusammenkunft ist der Auftritt des Ensembles „SeelenErzaehler“,
bestehend aus Udo Lühr (Gesang), Helge Weber (Klavier)und Sebastian
Ruin (Cello).
Unter die Haut
Die Liebe mit all` ihren Facetten wie Freude, Schmerz, Erotik, Sehnsucht
führte als roter Faden durch den Abend. Udo Lühr suchte immer
wieder den Kontakt des Publikums und fragte die etwa 60 Gäste nach
eigenen Erfahrungen.
Die Texte von Lühr sind so authentisch und anrührend, dass sie
unter die Haut gehen. Da wurde von der ersten Liebe gesungen oder von der
Frage, wie man sich eigentlich trennt. Die Ballade „Gestrandet“
handelt vom Gefühlschaos einer Frau, die verlassen wurde. Dieser Zustand
wurde von Lühr so eindringlich vorgetragen, dass der Applaus erst ein
paar Sekunden nach dem Ende des Liedes einsetzte.
Ohne die professionelle musikalische Untermalung von Helge Werber und Sebastian
Ruin kämen die Texte nicht in dieser Weise zur Geltung. Beim Zuhören
kommen manchmal Erinnerungen an dien Liedermacher Stefan Sulke auf, von
ihm sind auch zwei Stücke im Programm.
Das letzte Lied handelt von einem Schiff, das im Hafen anlegt. Jeder Matrose
wird von seiner Familie abgeholt, nur nicht der Kapitän. Draußen,
auf Gleis 1, hält quietschend ein Zug. Wer wird wohl hier verlassen
am Bahnsteig stehen? – Große Gefühle in Leichlingen.
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NRZ (06.10.2003)
Von Liebe, Angst und Träumen:
Die “Seelenerzaehler“ begeistern mit gefühlvollen Liedern
und Geschichten.
Dinslaken.“ Dinslaken hört sich so nach Dienst an, darum haben
wir uns heute mal ein Sakko angezogen“, kommentierte Udo Lühr,
Sänger der drei „Seelenerzaehler“, die am Samstag im Dinslakener
Dachstudio auftraten.
Dass die drei Musiker mehr können als sich schick anziehen, bewiesen
sie mit Ihrem rund zweistündigen Programm“ Liebesleben- Liebes
leben“, bei dem Klavier (Helge Weber) und Cello (Sebastian Ruin) perfekt
mit dem Gesang harmonierten.
Gute Freunde und Seitensprünge
Die „Seelenerzaehler“ beschrieben mit ihren Liedern das Leben
oder besser gesagt, jedes Leben, denn es sind die Alltagsgeschichten, größtenteils
von der Liebe, über die sie sangen. Udo Lühr leitete die Musik
unbekümmert durch Geschichten aus seinem Leben ein – und das
eine oder andere Kopfnicken oder verständnisvolle Lächeln huschte
über die Gesichter des kleinen, aber begeisterten Publikums.
Lühr plauderte frei von zerbrochener Ehe, neuer Liebe , guten Freunden
und Seitensprüngen. „Das war eine harte Zeit,“ erklärt
dieser und ein vorher von ihm gewünschtes „Oh“ kam über
die Lippen des Publikums.
Entspannter und nachdenklicher Abend
Zudem hoben die drei Leichlinger das brisante Thema Angst hervor. Das dazugehörige
Lied „Angst“ wird auch demnächst als Internetvideo erscheinen,
hergestellt von einem Künstler, der den Deutschen Internet Medienpreis
vor zwei Jahren gewonnen hat. Das freie Erzählen wurde untermalt von
zarter Musik, die bis auf zwei Lieder (von Stephan Suhlke) selbst geschrieben
sind. Die Lieder erinnern an eine Mischung von Stephan Suhlke, und PUR,
da die raue, aber einfühlsame Stimme des Sängers stak an die von
Hartmut Engler erinnert.
Diese gefühlvolle Mischung verbunden mit kabarettistischen Einlagen
verzauberte das Publikum bis zur letzten Minuten, als bei dem letzten Lied
„Im Hafen der Träume“, das Schiff in den Hafen einfuhr
und ein wundervoller, entspannender, aber auch nachdenklicher Abend zu Ende
ging.
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Rheinische Post (06.10.2003)
Tiefe Gefühle
Erzaehler öffneten Seelen
Dinslaken. "Das Dachstudio" der Stadtbibliothek ist in schummeriges
Kerzenlicht gehüllt. Auf jeder der roten Wachstischdecken brennt ein
zierliches Teelicht und versucht sich mühsam gegen die sonstige Dunkelheit
zu behaupten. Das leise Murmeln der Zuschauer verstummt, als nur wenige
Schritte vor ihnen Helge Weber (Klavier), Sebastian Ruin (Cello) und Udo
Lühr (Gesang und Text) die kleine Bühne betreten. Augenblicklich
beginnt die Reise der "SeelenErzaehler", wie sie sich nennen,
und zieht die Zuhörer in ihren Bann. Udo Lühr erzählt mit
seiner melancholisch - beruhigenden Stimme die Geschichte eines jungen Mannes,
der das Leben mit all seinen unwiederbringlich Höhen abgrundtiefen
Fällen kennen lernt.
Ein Stück Verarbeitung scheint da auf das mucksmäuschenstille
Publikum einzuprasseln. "Die Andere" beispielsweise, ein Lied
über die Schmerzen einer Trennung, zuckt durch die Venen, wenn Lühr
das "In die Augen schauen ohne Pflichtgefühl" schildert,
das vergebliche hin und her Winden des Betrogenen, wenn das Ende der Beziehung,
des Zusammenlebens, des "Alles Teilens" wie aus dem Nichts kommend
kurz bevor steht.
Bereits der dritte Song, "Der Typ von nebenan", der die Sehnsucht
beschreibt, jemand anderes sein zu wollen, erfüllt so manche Zuschaueraugen
mit Tränen, und ein gewaltiger Kloß im Hals bedrückt die
Seele. In diesen Momenten des "Seelenerzaehler" – Auftritts weiß
man nicht, warum die Geschichten eines wildfremden Mannes so berührt,
warum man sich selbst wiedererkennt, nickend diesen banalen und zugleichen
verzwickten Lebensweisheiten zustimmt und gleichzeitig Eingeständnisse
machen muss.
Dennoch ist die Darbietung der "Seelenerzaehler" auch eine lustige,
eine absurde, manchmal auch eine sarkastische. Denn bevor die Stimmung allzu
nachdenklich wird, muntert Udo Lühr das Publikum gekonnt auf, erzählt
Anekdoten und macht Späße. Begleitet wird er dabei von den weichen
Klaviermelodien Helge Webers und den abwechselnd fröhlichen und todtraurigen
Cello – Untermahlungen durch Sebastian Ruin. Dann beginnt das Spiel mit
den Emotionen erneut. Die "Seelenerzaehler" berichten vom "Brennen
der Gefühle" und das klingt nicht kitschig, sondern trifft so
unerwartet tief, dass man sich augenblicklich ans Herz greift. Es steht
fest:
Die "Seelenerzaehler" verdienen ihren Namen.
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Rheinische Post (10.05.2003)
Unter die Haut
"Und auch wenn du dich warm anziehst, wenn deine Sehnsucht wieder brennt.
Dir ist so kalt, dir ist so kalt, denn du bist alt, denn du bist alt."
Leichlingen. Bisher war das Betätigungsfeld des Leichlinger Veranstalters
Udo Lühr vor allen Dingen das komische Fach. Er organisiert unter anderem
die Veranstaltungsreihe "Nacht der spitzen Zungen". Jetzt steht
er selbst auf der Bühne. Und statt es den zahlreichen Kabarettisten
nach zu tun, mit denen er zusammen arbeitet, bringt er als Sänger der
"SeelenErzaehler" nachdenkliche - bisweilen melancholische - Texte
zu Gehör. Der Leichlinger Helge Weber komponiert die Stücke dazu
und sitzt am Klavier. Der Kölner Cellist Sebastian Ruin komplettiert
das Trio. In der "Alten Schalterhalle" stellten die "SeelenErzaehler"
nun ihr neues Programm "Liebesleben - Liebes Leben?" vor.
Obwohl Lühr überwiegend singt und nur ab und zu in Gedichtform
rezitiert, passt der Name vorzüglich zum Konzept des Trios. Denn die
"SeelenErazaehler" erzählen Geschichten über das Älterwerden
oder die Liebe, über Träumereien, Lebensschicksale und Liebeskummer.
Ihre Stücke gehen unter die Haut, obwohl - oder gerade weil - sie aus
dem Leben gegriffen sind. "Unsere Texte erzählen Geschichten,
die zum Großteil aus unserem Umfeld stammen. Und bei vielen wird dem
ein oder anderen im Publikum vielleicht auffallen, dass es ihm oder ihr
vielleicht schon einmal ähnlich ergangen ist", glaubt Lühr.
Nur ab und zu regen die Songs auch zum Schmunzeln an, jedoch zumeist dann,
wenn sie ernste Themen berühren. Mit Homosexualität beschäftigt
sich ein Lied. Dort heißt es unter anderem: "Papa hat ´ne
neue Freundin, die ist rank und schlank. Papa hat ´ne neue Freundin
und die heiß Frank".
Das Publikum bei der offiziellen Premiere jedenfalls war begeistert vom
Programm der "SeelenErzaehler". Der Auftritt in der "Alten
Schalterhalle" soll nun auch dazu dienen, dem Trio neuen Auftritte
zu verschaffen. Er wurde aufgezeichnet und soll in Zukunft zu den "Bewerbungsunterlagen"
der Formation gehören. Die "SeelenErzaehler" wollen im Herbst
auf Tour gehen - wahrscheinlich auch durch die neuen Bundesländer.
Bisher fest steht derweil bereits ein Termin im Oktober in der "Zeche
Carl" in Essen.
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Kölner Stadtanzeiger (10.05.2003)
Wunderschöne Träumereien
Mit einer Zusammenstellung klangvoller Balladen feierten die "SeelenErzaehler"
die Premiere ihres neuen Programms in Leichlingen
Die - unkorrekt - den Umlaut aussparenden "SeelenErzaehler" sind
Sänger Udo Lühr, Pianist Helge Weber und Cellist Sebastian Ruin.
Die drei Künstler haben sich im September des vergangenen Jahres zusammengefunden,
um musikalisch etwas ganz Besonderes zu kreieren. Das Ergebnis ist eine
Fülle wunderbar melodiöser, langsamer Songs, die am Donnerstagabend
in der ausverkauften Alten Schalterhalle des Leichlinger Bahnhofs der Öffentlichkeit
vorgestellt wurden.
Das Publikum war schlichtweg verzaubert ob der romantischen Stimmung, die
das Trio in seiner Heimatstadt zu schaffen vermochte. Wer Grönemeyers
"Weg" mag, wird die "SeelenErzaehler" lieben. Udo Lührs
poetische Texte erfüllen die eingängigen, hitverdächtigen
Kompositionen Helge Webers derart intensiv und sensibel mit nachdenklichen
Inhalten, dass selbst Clint Eastwood weich werden würde. Mal mit Sprechgesang,
mal chansonhaft wurden in bester Songwriter-Tradition Themen wie Liebe,
Angst und Traurigkeit einfühlsam transportiert.
Aber auch heitere Alltagssituationen hat Udo Lühr lyrisch verarbeitet,
er sorgte mit seinem witzigen Conférencen dafür, dass das eineinhalbstündige
Programm "Liebesleben - Liebes Leben?" nicht zu wehmüig geriet.
Vorgetragen wurden fast ausschließlich eigene Werke. Die einzige Ausnahme
bildeten zwei Songs aus der Feder des deutschen Liedermachers Stephan Sulke.
Das ausgezeichnete Klavierspiel Helge Webers wurde ideal durch Sebastian
Ruin unterstützt. Er zeigte, dass ein Cello in dieser Konstellation
weit mehr ist als ein reines Ergänzungsinstrument. Die "SeelenErzaehler"
sind mit ihrer Darbietung so außergewöhnlich, dass man ihnen
auch überregional beste Erfolgschancen einräumen kann. Ein Beispiel
ist das Gänsehaut-Lied "Träumereien" - ein absoluter
Ohrwurm. Da kann Grönemeyer nicht mithalten.
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Solinger Tageblatt (17.12.2002)
Wenn Singles fast das Herz bricht
"SeelenErzaehler" bewegten ihr Publikum
Leichlingen (lbl). Als wäre das nicht schon genug für ein einsames
Herz. Überall tauchen Lichterketten die Landschaft in ein romantisches
Licht, die Nächte werden kälter und das Fest der Liebe steht vor
der Tür. Keine Zeit für Singles. Und dann kommen die "SeelenErzaehler"
und machen es noch schlimmer. Und sie machen es gut, ihr Programm "Balladen"
geht unter die Haut. Erzählt von Trennung, Rollenspielen, Lust und
Leid. Die Vorpremiere in der alten Schalterhalle am Bahnhof war ein Volltreffer.
"Wir wollen authentisch sein, daher sind es Stücke die natürlich
auch mit uns zusammen hängen", so beschreibt es Sänger und
Sprecher Udo Lühr (37). Gemeinsam mit Keyboarder Helge Weber (40) und
Berufsmusiker Sebastian Ruin (26) macht er die "SeelenErzaehler"
aus.
Im März will das Trio auf Tour gehen in Leichlingen und Umgebung und
eventuell auch in den Osten des Landes. Im Frühjahr also, wenn Verliebte
spazieren gehen und alles neu erblüht, ob das dann eine gute Zeit ist,
die Melancholie der "SeelenErzaehler" zu fühlen? Doch wer
weiß, vielleicht ist es gerade gut zu wissen, dass man nicht das einzige
Opfer der Liebe ist.
Und vielleicht ist es auch kein Zufall, dass die Kellnerin beim Thema "Schmerzen"
hinter der Theke in der Alten Schalterhalle am Bahnhof ein Glas fallen ließ.
Scherben bringen bekanntlich Glück, oder?
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Kölner Stadtanzeiger (17.12.2002)
Die Gänsehaut ist garantiert: Gefühl in Wort und Ton
Das Trio "SeelenErzaehler" hatte am Freitag Vorpremiere in der
alten Schalterhalle in Leichlingen
Normalerweise steht ein Name in Leichlingen für Organisation kultureller
Veranstaltungen. Doch am Freitagabend tauschte Udo Lühr in der alten
Schalterhalle am Bahnhof die Rollen. Er ließ nicht spielen, er spielte
selbst. Vielmehr: er sang selbst. Gemeinsam mit Helge Wever (40) am Keyboard
und Sebastian Ruin (26) am Cello präsentierte der 37-jährige Geschichten
und Lieder aus dem Programm "Balladen". Eine Pre-Premiere, wie
Lühr es nannte, "denn noch fehlen 30 Minuten an Text und Musik".
Den Besuchern schien dies ziemlich egal zu sein. Sie belohnten eine Stunde
lang jedes einzelne Lied mit ausgiebigem Applaus und amüsierten sich
über die kabarettistischen Einschübe Lührs zwischen den gefühlvoll-poetischen
Liedern. Eine Mischung aus Dieter Nuhr und Herbert Grönemeyer auf den
ersten Blick, eine Begegnung der etwas anderen Art auf den Zweiten.
So wurden bewusst humoristische Elemente benutzt, um alltäglichen Erfahrungen
des Lebens überzeugenden zu entfalten. Ob in "Nie daran gedacht",
"Ich mag Dich" oder "Schmerzen", einem Stü, das
erst einige Tage vor dem Auftritt entstanden ist - den "SeelenErzaehlern"
geht es nicht nur um Inhalte: "Wir wollen nicht nur Lieder singen,
sondern auch Geschichten erzählen", erklärt Lühr. Geschichten,
die das Lebene vorlegt, und die jedem passieren können.
Seit sechs Wochen erst besteht die frische Kooperation zwischen Sebastian
Ruin, hauptberuflich Musiker, Helge Weber, Pflegeleiter eines Altersheims
und Udo Lühr. Das Ergebnis lässt sich hören. Die gefühlvolle
Stimme Lührs, das melodische Tastenspiel Webers und die Celloeinsätze
Ruins mit Gänsehaut-Garantie: man darf gespannt sein, welche Geschichten
die "SeelenErzaehler" bei ihrem Tourstart im Frühjahr zu
erzählen haben.
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